Giovanni Insaudo widmet sein Stück I have seen that face before einem ganz besonderen Moment: Den kurzen Augen­blicken zwischen dem Ende einer Vorstellung und der Verbeugung aus der Sicht der Künstler*in. Er versucht eine Verarbeitung dieses extre­men Kontrastes zwischen der körperlichen Anstrengung während einer Show und der demütigen Annahme des Applauses zu beschreiben. Kann sich der tanzende Körper in diesem Zwischenraum über­haupt von dem gerade Dar­gestellten lösen oder ist die Ver­beugung eher als Fortsetzung der Performance zu verstehen? Giovanni Insaudo ist Choreo­graf und Gründer des Tanzkol­lektivs I Vespri. In den Compagnien, in denen er selbst als Tänzer tätig war, schuf er eigene Choreografien, unter anderem für das Münchner Theater am Gärtnerplatz und das Luzerner Theater.

„Joachim Maudet […] prä­sentiert ein Bauchrednerstück für drei Interpreten, das mit dem Absurden flirtet“ schreibt Belinda Mathieu über Welcome. Eine Arbeit, in der Maudet den Körper auf all seinen vielen Ebenen zeigen will: als sich bewegender, sozialer Schwin­gungskörper. Die Stimmebene ist dissoziiert, keinem Körper zuzuordnen, interagiert jedoch und wirkt auf die Tanzbewe­gungen ein. Aus der Diskrepanz zwischen dem Körperlichen und Stimmlichen entstehen poetische Räume, aus denen die Ironie und das Absurde des Stückes hervor gehen. Joachim Maudet studierte Tanz und Choreografie in Paris und war Ensemble mitglied verschiede­ner renommierter Tanzcompag­nien wie Akram Khan Dance Company und Noord Neder­landse Dans. 2017 gründete Maudet seine eigene Compagnie Les Vagues. Sein choreografi­sches Hauptinteresse gilt, wie auch in Welcome, der Erfor­schung der Beziehung zwischen Stimme und Körper.