Dank unserer Stimme und durch sie sind wir soziale Wesen. Wir sprechen und setzen uns so in Beziehung zu uns selbst, zu anderen und zur Welt, in der wir sind. Und wir hören, denn nichts erscheint uns so vertraut wie das Universum aus Stimmen, die uns täglich umgeben.
Mal tiefgründig und mal humorvoll erkundet das Hörtheater Zerbrechliche Gespräche verschiedene Momente der Kontaktaufnahme und setzt Werke zueinander in Beziehung, die auf unterschiedliche Weise mit Sprache und Kommunikation umgehen.
Der Komponist Georges Aperghis ist ein Meister darin, soziale Situationen poetisch zu erfassen. Er splittet die Sprache in ihre kleinsten Bestandteile auf, setzt Laute, Silben, Worte und Gesten wieder zusammen und lässt so einen neuen Sinn entstehen. Eingängige Melodien aus Werken Giuseppe Verdis und Gioacchino Rossinis spiegeln die stetige Sehnsucht des Menschen nach Kommunikation. Wenn Gespräche ins Stocken geraten, entsteht Stille – ein wichtiges Ausdrucksmittel für den amerikanischen Komponisten John Cage. Mit Schrauben, Muttern, Gummi- und Plastikteilen, die zwischen die Saiten des Klaviers geklemmt werden, erweitert er den traditionellen Klavierklang zu einem Schlagzeugensemble. In Verbindung mit den anderen Musiken und Szenen des Hörtheaters erscheinen Cages tastende, gedämpfte und klirrende Töne wie Nachklänge von zerbrechlichen Gesprächen.
Trailer
Aufführungsdauer: 1 Stunde 5 Minuten, keine Pause
Musikalische Leitung: Paul-Johannes Kirschner
Inszenierung: Anselm Dalferth
Ausstattung: Lisa Maline Busse
Licht: David Neumann
Dramaturgie: Elena Garcia Fernandez
Mit: Ludovica Bello, Johannes Gaudet, Paul-Johannes Kirschner, Maren Schwier
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von Carl Orff
Konzertante Aufführung
zur Eröffnung der Spielzeit