➢Der Frankfurter Regiestudent Jonas Weber war im September zu Gast in der Residenz und entwickelte gemeinsam mit dem Ensemblemitglied Sabah Qalo einen Abend zum Geschichten-Erzählen, zur Mythenbildung, zum Verwirren und Verworrensein von Wahrheit und Fiktion. Ausgehend von unzähligen Film-Anekdoten und faszinierenden Schauspiel-Mythen möchten sie in der Tradition der reisenden arabischen Erzähler, der Hakawati, kreuz und quer von einer Geschichte in die nächste springen. Was ist Wahrheit, was Illusion? Der Abend Sabah Qalo Hakawati wird diese Frage ganz bewusst nicht beantworten.
➢Im September/Oktober begab sich die Regieassistentin Franziska Sarah Layritz in Schlagerträume gemeinsam mit Tima (Laiendarstellerin) und Klaus (Ensemblemitglied) auf eine humorvolle und gleichzeitig von allen Beteiligten sehr ernst genommene szenische Suche nach dem Faszinosum Schlager. Leidenschaftlich und von vielen Konventionen befreit, soll und darf Schlager hier verhandelt, geschrieben, komponiert und natürlich performt werden. Ein Projekt über Selbstbestimmtheit und Gleichberechtigung, über Show, seichte Musik und große Gefühle.
➢Die interdisziplinäre englische Künstlerin Rhiannon Armstrong arbeitete, forschte und feilte im Oktober an ihrer White Noise Factory: ein begeh- und erlebbarer Erfahrungsraum, der je nach Bewegungen und Aktionen der Anwesenden mit Klängen und Geräuschen reagiert. Rhiannon Armstrong arbeitet oft für ein ungefiltertes Publikum, für Menschen mit und ohne Behinderung oder mit besonderen Bedarfen. So möchte sie auch bei der White Noise Factory die (non-verbale) Kommunikation und Interaktion in den Mittelpunkt stellen.
➢Mit dem Projekt Ziemlich letzte Freunde ist Regisseur Mark Reisig im November Gast der Residenz und entwickelt zusammen mit dem Ensemblemitglied Benjamin Kaygun einen sehr persönlichen Abend rund um die großen Themenkomplexe Leben, Sterben, Freundschaft, Mitgefühl. Ausgehend von der autobiografischen Freundschaft zu einem unheilbar an ALS erkrankten Menschen erzählt dieses Projekt kaleidoskopartig durch Videos, Musik und Monologe vom Tod, vom Sterben und der Hilfe dabei. Was passiert, wenn der Wunsch nach Leben ins Wanken gerät und wie gehen wir damit um?
➢Die Regisseur*innen Sascha Malina Hoffmann + Ruben Müller werden im Januar 2025 in der Residenz zu Gast sein und die medienbasierte Performance Ziegen, die auf Männer starren entwickeln. Das Gucken, Glotzen und Starren auf Screens sind zentraler Teil des Projekts, die Medieninhalte der Zweitausender-Jahre der zugrundeliegende Fundus. Der Akt des Zu- und Anguckens soll erkundet und andererseits gefragt werden, welchen medial vermittelten Männlichkeiten wir alle in den 2000ern als Rezipient*innen gegenübergesessen haben.
Weitere Projekte folgen …