von Maria Lazar
Die Handlung des Stückes spielt an Bord eines dänischen Paketbootes, das Handel an den nah gelegenen Küsten treibt. Kurz vor der Abfahrt springt ein Mann ins Hafenbecken, um sich vor seinen Verfolgern zu retten. Carl, der Sohn des Kapitäns, gibt dem Unbekannten Schutz, indem er ihn im Frachtraum versteckt. Doch lange lässt sich die Anwesenheit des Flüchtigen, der, wie sich bald herausstellt ein jüdischer Arzt ist, auf dem kleinen Boot nicht verheimlichen…
So ist Sartres berühmtes Postulat „Die Hölle, das sind die anderen“ anwendbar auf die Zwangsgemeinschaft an Bord, denn sehr schnell wird diskutiert, wie man denn mit dem blinden Passagier „verfahren“ soll – dabei erfahren die Begriffe Schutz, Loyalität, Verrat und Treue verschiedene, überraschende wie brisante Neubewertungen.
Maria Lazar (1895-1948), jüdische Autorin und Exilantin, deren Werk lange Zeit in Vergessenheit geraten ist, wird seit kurzer Zeit endlich wiederentdeckt, u.a. ein Verdienst des Verlages „Das vergessene Buch“. Ihre Stücke sind sehr unterschiedlich, es eint sie aber alle eine schnörkellose Sprache und eine feinsinnige Figurenzeichnung. Der blinde Passagier ist wahrscheinlich „(…) ihr reifstes, zugleich auch ihr bedrückendstes Theaterstück“ (Simon Strauß, „Wenn ein Schicksal an Bord geht“).
von Maria Lazar
Premiere am 05.06.2025
Der Kartenvorverkauf hat noch nicht begonnen.
Das Theater öffnet 30 Minuten vor der Vorstellung.
Es gibt eine kleine U17-Minibar mit Getränken.
Besuchen Sie vor oder nach der Vorstellung gern unser Theaterrestaurant ZUM GRÜNEN KAKADU am Gutenbergplatz.
Inszenierung: Luis Dekant
ein Solo für Marcel Hensema von David Gieselmann, Luis Dekant und Marcel Hensema (2024)
nach Thomas Mann (1954)
Ein Leben nach dem Durchschnitt / Eine Stückentwicklung von Hannah Frauenrath und Ensemble
von Tuğsal Moğul