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Grenzenlos Kultur Vol. 26
Abriss der Gesellschaft / nach dem Roman von Rainald Goetz (2012)
In einer Fassung von Stefan Bachmann & Lea Goebel
„Die Situation ist hoffnungslos, aber nicht ernst“ – dieses Billy-Wilder-Zitat kam einem Rezensenten des Deutschlandfunks angesichts der Bühnenfassung von Johann Holtrop von Rainald Götz in den Sinn. Das beschreibt es ziemlich treffend, denn die bissige Analyse einer vollkommen degenerierten und leicht zu täuschenden Herrschaftsschicht zeichnet das Sittenbild einer armselig-oberflächlichen Gesellschaft. Die Schauspieler rund um den Protagonisten wechseln ihre Rollen so schnell wie die Vertreter*innen der bürgerlichen Gesellschaft ihre Haltung. Und Holtrop, charismatisch und betrügerisch geschickt, wickelt die Mächtigen um seinen Finger.
Johann Holtrop erzählt die Geschichte des ebenso rasanten Auf- wie Abstiegs eines Chefs aus den Nullerjahren Deutschlands: Der charismatische titelgebende Vorstandsvorsitzende Holtrop, 48 Jahre alt, ist seit drei Jahren Herr über 80 000 Mitarbeiter*innen und einen Jahresumsatz von fast 20 Milliarden Euro weltweit. Die Handlung setzt im November 2001 ein und erzählt in drei Teilen ein Leben voller Egomanie und wachsender Misanthropie, das sich unweigerlich, für Holtrop selbst nie wirklich nachvollziehbar, komplett zerstört: Am Ende steht persönliches wie wirtschaftliches Chaos – so glorios alles begann, so desaströs endet es…
Im bislang letzten Roman des Büchner-Preisträgers Rainald Goetz, der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2012 stand, entwirft der Sprachkünstler das bissige Porträt eines zynischen Menschen in einer noch zynischeren Gesellschaft.
Friederike Heller, die zum zweiten Mal nach Für immer die Alpen in Mainz inszeniert, setzt das Figurenpersonal in eine Bühne voller Vorhänge, die ebenso offenbaren wie verschleiern, und räumt dem Text von Goetz so viel Platz ein.
Abriss der Gesellschaft / nach dem Roman von Rainald Goetz (2012)
In einer Fassung von Stefan Bachmann
& Lea Goebel
Das Theater öffnet 60 Minuten vor der Vorstellung.
Vorstellungsdauer: 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause
→ Programmheft
→ Trailer
Fotos, Trailer (c) Andreas Etter
HIER Hinweise auf sensible Inhalte.
Regie: Friederike Heller
Ausstattung: Sabine Kohlstedt
Musik: Michael Mühlhaus, Peter Thiessen
Licht: Carolin Seel
Dramaturgie: Jörg Vorhaben
Johann Holtrop: Henner Momann
Chor der Mitarbeiter / Sprißler / Brosse / Pia Holtrop: Benjamin Kaygun
Chor der Mitarbeiter / Frau Därne / Blaschke / Duhm / Kate Assperg / Mack: Sabah Qalo
Chor der Mitarbeiter / Thewe / Berthold Assperg / Kellner / Gabriele Heintzen: Armin Dillenberger
Chor der Mitarbeiter / Salger / Ahlers / Frau Zegna / Leffers / Dr. Hayel: David T. Meyer
Chor der Mitarbeiter: Michael Mühlhaus, Peter Thiessen
Statisterie des Staatstheater Mainz
von Léa Tirabasso
von James Fritz (2017), Deutsch von Michael Raab
von Heinrich von Kleist (1808)
von Giuseppe Verdi (1887)