Nach Heinrich von Kleists Novelle Michael Kohlhaas (1808)
Mit der Mainz Residenz im Kurfürstlichen Schloss schaffen wir einen neuen Möglichkeitsraum für Begegnung, Austausch und Experimente. Theatermacher*innen aus dem Haus,
Autor*innen sowie nationale und internationale Gruppen aus der freien Szene arbeiten hier an neuen Projekten oder befragen bekannte Stoffe aus heutiger Sicht. Mit verschiedenen Formaten und Try-Outs wollen wir diese Prozesse für das Publikum öffnen.
Der Pferdehändler Michael Kohlhaas kommt an eine Grenze und soll einen Passierschein lösen. Man einigt sich darauf, dass er zwei Pferde als Pfand zurücklässt. Als er diese auf der Rückreise abholen will, findet er sie halb verhungert. Damit beginnt eine höchst verwickelte Geschichte, in der aus einem Grenzvorfall ein Rechtsstreit wird, der zu einer unglaublichen Eskalation von Gewalt führt, weil Michael Kohlhaas einen Rachefeldzug beginnt...
In seinem Try out überprüft Luis Dekant zusammen mit den Spielern Sabah Qalo und Lennart Klappstein* Heinrich von Kleists berühmte Novelle Michael Kohlhaas auf ihre heutige Gültigkeit. Dabei stehen im Mittelpunkt die Fragen nach der Ohnmacht des Individuums gegenüber einem staatlichen System und einer sogenannten menschlichen Ordnung. Mit welcher Legitimität wird jemandem Recht eingeräumt, jemand anderem aber nicht? Inwiefern ist Moral eine Grundlage für Gerechtigkeit? Und was passiert, wenn aus Gerechtigkeit Rache wird, was, wenn sich Rechtssuche zu blindem Terror radikalisiert?
*Studiojahr Schauspiel
Nach Heinrich von Kleists Novelle Michael Kohlhaas (1808)
Kolhaas:
Inszenierung und Fassung: Luis Dekant
Dramaturgische Betreuung: Boris C. Motzki / Jörg Vorhaben
Künstlerische Produktionsleitung: Katharina Greuel
Mit: Sabah Qalo, Lennart Klappstein*
*Studiojahr Schauspiel
von Lucy Kirkwood und Katie Mitchell (2010), Deutsch von Katharina Schmitt
von Giacomo Puccini (1884) / Ruggero Leoncavallo (1892)
Komödie von Jan Neumann und Ensemble (2023)
von David Greig und Gordon McIntyre