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Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendium

Ausschreibung

2023 hat das Ministerium des Landes Rheinland-Pfalz zum ersten Mal das CARL ZUCKMAYER-ARBEITSSTIPENDIUM ausgeschrieben – ein Stipendium zur Förderung der europäischen Gegenwartsdramatik und der Erinnerung an den politischen Dramatiker Carl Zuckmayer.
Aus über 110 Bewerbungen aus allen Ecken Europas hat die diesjährige Jury nun eine*n Dramatiker*in ausgewählt – wahrlich keine leichte Aufgabe angesichts der hohen Qualität und beeindruckenden Vielfalt der Bewerbungen.
Anlässlich der Festivaleröffnung von PLUG&PLAY wird am 09.05.2024 um 19:30 Uhr feierlich die*der Preisträger*in bekannt gegeben.

Das Stipendium richtet sich an in Europa lebende Dramatiker*innen, die bereits mindestens ein zur Aufführung gebrachtes Stück geschrieben haben. Das Arbeitsstipendium soll es ermöglichen, finanziell abgesichert ein Theaterstück zu einem gesellschaftlich relevanten, europäischen Thema zu schreiben. Über das Stipendium entscheidet eine fünfköpfige Jury.
Die entstehenden Werke sollen in der Tradition des kosmopolitischen Geistes Zuckmayers stehen und dessen Themenfelder wie Heimat, Exil, Widerstand sowie das Genre des kritischen Volksstücks neu beleuchtend in ein europäisches Heute führen.
Das Staatstheater Mainz, das häufig mit Autor*innen für Uraufführungen zusammenarbeitet, wird den Ausschreibungsprozess organisieren und die Dramatiker*innen bei der Entwicklung begleiten. Das Theaterfestival PLUG&PLAY am Staatstheater Mainz mit seinem Fokus auf junge Regie versteht sich als lebendiges Arbeitsforum, Treffpunkt und offenen Ort des Austauschs über zeitgenössisches Theater. Es bildet somit den idealen Rahmen für die jährliche öffentliche Stipendiumsvergabe sowie eine Lesung des Vorjahresstücks innerhalb des Festivalprogramms. Die erste Vergabe des Carl-Zuckmayer-Stipendiums wird am 09.05.2024 zur Eröffnung des PLUG&PLAY Festivals stattfinden.

Das CARL ZUCKMAYER-ARBEITSSTIPENDIUM

beinhaltet:
-10.000 EURO Förderungssumme
-Betreuung durch die Dramaturgie des Staatstheaters Mainz
-Übernahme der Kosten für Fahrt und Übernachtung für max. drei Aufenthalte in Mainz (nach Absprache)
-Option der Uraufführung des entstandenen Stückes am Staatstheater Mainz

Zu erbringende Leistungen:
-Im Zeitraum des Stipendiumsjahres (Mai 2024-Mai 2025) muss exklusiv ein neues Stück geschrieben werden (keine Bearbeitung eines Romans, Films o.ä.).
-Thematisch soll sich das zu schreibende Stück mit den Themenbereichen Zuckmayers befassen (Stichworte Europa, Heimat, Exil, Widerstand).
-Präsenzpflicht bei der offiziellen Stipendiumsvergabe im Mai 2024 und bei der Lesung des Stückes im Rahmen des PLUG&PLAY Festivals 2025 in Mainz.

Die Bewerbungsphase für dieses Jahr ist abgeschlossen und die Auswahl wird im Mai bekannt gegeben.
Die neue Ausschreibung für das kommende Jahr wird Herbst 2024 an dieser Stelle veröffentlicht.



DIE JURY

Michael Au
stammt aus dem Westerwald und studierte an der Universität-Gesamthochschule Siegen Deutsch und Sozialwissenschaften. Nach einem journalistischen Volontariat bei der Rhein-Zeitung (Koblenz) und Redakteursjahren wechselte er in den rheinland-pfälzischen Landesdienst. Er war Pressesprecher in verschiedenen Ministerien. Seit einigen Jahren leitet er das Referat für Theater- und Literaturförderung im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und ist dort stellvertretender Leiter der Kulturabteilung. Er gehört dem Aufsichtsrat der Staatstheater Mainz GmbH und dem Vorstand des Deutschen Bühnenvereins, Landesverband Mitte, an. Gemeinsam mit dem SWR-Journalisten Alexander Wasner gibt er die Lesebuch-Reihe „Gegend Entwürfe“ mit Texten rheinland-pfälzischer Autorinnen und Autoren heraus. Michael Au moderiert regelmäßig Lesungen und Literaturveranstaltungen. Gelegentlich rezensiert er überdies aktuelle Neuerscheinungen.

Ebru Tartıcı Borchers studierte von 2008 bis 2013 Schauspiel an der Bilkent Universität Ankara. Nach ihrer Schauspielausbildung und ersten Engagements zog sie 2014 nach Deutschland. 2015 und 2016 arbeitete sie als Regieassistentin im Filmbereich, 2017 und 2018 am Maxim Gorki Theater. Von 2018 bis 2022 studierte sie in Salzburg Regie am Thomas Bernhard Institut der Universität Mozarteum und schloss ihre Ausbildung mit der Uraufführung Knechte von Caren Jeß ab. Mit der Inszenierung wurde sie bei der Kritiker*innenumfrage von Theater Heute als beste Nachwuchskünstlerin nominiert. Ihre Arbeit als Regisseurin führte sie bereits an das Staatstheater Oldenburg, die Theater Osnabrück und Gießen sowie an das badische Staatstheater. Neben ihren Inszenierungen übersetzt sie auch deutschsprachige Stücke ins Türkische.

Prof. Hans-Jürgen Drescher studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Marburg, Berlin und Frankfurt am Main. Von 1980 bis 1987 war er Dramaturg an der Oper Frankfurt unter Michael Gielen und Klaus Zehelein, im Anschluss daran Chefdramaturg am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen und am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim. Von 1991 bis 2011 war er Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags, daneben als Lehrbeauftragter und Honorarprofessor für Dramaturgie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tätig. 1994 wurde er in die Akademie der Darstellenden Künste berufen. Von 2011 bis 2014 leitete er als Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Von der Spielzeit 2014/15-21/22 war er Präsident der Theaterakademie August Everding in München und Leiter des Master-Studiengangs Dramaturgie. Von 2009 bis 2016 war er Vizepräsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, 2016 wurde er zu ihrem Präsidenten gewählt.

Leyla-Claire Rabih studierte von 1990 bis 1996 Theaterwissenschaften und Romanistik in Dijon, Lyon und Paris. Von 1997 bis 2002 folgte ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie inszenierte u.a. an den Sophiensaelen Berlin, dem Theater Konstanz, dem Theater an der Parkaue und dem Théâtre Dijon Bourgogne. Seit 2008 leitet sie die Compagnie Grenier Neuf in Dijon. Ihr Schwerpunkt liegt auf Gegenwartsdramatik.
Seit 2013 beschäftigt sie sich künstlerisch mit der gescheiterten Revolution und dem Krieg in Syrien. Nach der Performance LETTRES SYRIENNES / LETTRES D'EXIL (2013) und der Inszenierung CHRONIQUES D'UNE RÉVOLUTION ORPHELINE arbeitet sie derzeit an TRAVERSES und einer autobiografischen Solo-Performance. Außerdem übersetzt Leyla-Claire Rabih Stücke aus dem Deutschen ins Französische und umgekehrt. Seit 2011 gibt sie gemeinsam mit dem Übersetzer Frank Weigand die Theateranthologie SCÈNE - neue französische Theaterstücke heraus.

Jörg Vorhaben wurde in Hamburg geboren und studierte in Erlangen, Berlin und Amsterdam Theaterwissenschaft, Soziologie und Pädagogik. Während des Studiums war er u. a. Regieassistent am Maxim Gorki Theater Berlin und Mitorganisator von ARENA - Internationale Woche des jungen Theaters in Erlangen.
In der Spielzeit 1999/2000 war er Dramaturgieassistent am Schauspiel Hannover, von 2000 bis 2002 Dramaturg am Nationaltheater Mannheim und von 2002 bis 2006 Dramaturg am Schauspiel Köln. Er arbeitete an diesen Häusern u. a. mit K.D. Schmidt, Albrecht Hirche, Niklaus Helbling, Friederike Heller und Sebastian Baumgarten zusammen. Von 2006 bis 2014 war er leitender Schauspieldramaturg am Oldenburgischen Staatstheater und Leiter des Festivals Go West-Theater aus Flandern und den Niederlanden. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist er Schauspiel-Chefdramaturg am Staatstheater Mainz. Außerdem übersetzt er aus dem Niederländischen.



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