Veranstaltungen
Oper
Schauspiel
tanzmainz
justmainz
Konzert
Kakadu Bar
Mainz Residenz
Extras
PLUG&PLAY – Theaterfestival für junge Regie
Local Players
Alexander Zemlinsky und Giacomo PucciniArchiv Veranstaltungen
„Zum Brüllen komisch, zum Weinen schön.“
Volker Milch, Allgemeine Zeitung, 22. September 2015
Zwei Einakter aus den turbulenten 1910er und 1920er Jahren eröffnen die Opernsaison. Gnadenlos und mit hoher analytischer Präzision legen beide Werke gesellschaftliche Mechanismen offen, indem sie dem Zuschauer Zerrbilder seiner Realität vorführen.
In Alexander Zemlinskys Oper Der Zwerg, die auf Oscar Wildes Kunstmärchen Der Geburtstag der Infantin von 1891 basiert, sehen wir das grausame Aufeinandertreffen von Selbst- und Fremdwahrnehmung: Die spanische Infantin feiert ihren 18. Geburtstag und erhält neben Geschenken aus aller Welt auch einen verwachsenen Zwerg, der alles Schöne vergöttert, sich selbst aber noch nie gesehen hat. Der Zwerg verliebt sich in die Infantin, die fasziniert von dem Geschöpf ist – und ihn schließlich mit seinem eigenen Spiegelbild konfrontiert: Der Zwerg stirbt. Zemlinskys Musik, die zwischen rauschhaftem Orchesterklang, irisierenden Orientalismen und rhythmischer Prägnanz changiert, lässt eine oberflächlich-überzeichnete Gesellschaft entstehen, aus der der naiv-ehrliche Zwerg herausfällt.
Mit Gianni Schicchi schuf Giacomo Puccini eine der letzten großen Buffa-Komödien der italienischen Operntradition – eine Referenz an Vergangenes und zugleich eine bitterböse Satire. Aus dem in Dantes Göttlicher Komödie als Betrüger bestraften Emporkömmling Gianni Schicchi machen Puccini und sein Librettist Giovacchino Forzano einen ebenso schlitzohrigen wie zutiefst sympathischen Strippenzieher.
Die Verwandten des Buoso Donati sind außer sich: Der soeben Verstorbene hat seinen ganzen Besitz einem Kloster vermacht, dabei hatten doch alle schon auf die verschiedenen Ländereien spekuliert. Man beschließt, den gewieften Gianni Schicchi um Rat zu fragen. Dieser zögert nicht lange, legt sich als angeblicher Buoso ins Bett und diktiert dem Notar mit verstellter Stimme ein neues Testament. Dabei vermacht er den Großteil der Erbschaft sich selbst und schlägt damit den gierigen Verwandten ein Schnippchen. Mit hohem Tempo und viel Witz lässt Puccini Konflikte lustvoll kollidieren, erzählt ganz nebenbei eine kleine Liebesgeschichte und komponiert eine der schönsten Selbstmorddrohungen der Musikgeschichte: „O mio babbino caro…“
Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Inszenierung Der Zwerg: Rebecca Bienek
Inszenierung Gianni Schicchi: K.D. Schmidt
Bühne: Valentin Köhler / Paul Zoller
Kostüme: Valentin Köhler
Licht: Stefan Bauer
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Dramaturgie: Lars Gebhardt
Der Zwerg
Donna Clara: Marie-Christine Haase
Ghita: Alexandra Samouilidou
Don Estoban: Derrick Ballard
Der Zwerg: Alexander Spemann
1. Zofe: Miriam Gadatsch
2. Zofe: Rebekka Stolz
3. Zofe: Alin Deleanu
1. Mädchen: Elisabeth Stradalski
2. Mädchen: Susanne Thomas
Ein ungeordneter Abend mit Lady Dada
von Woody Allen nach seinem gleichnamigen Film (1986), Deutsch von Jürgen Fischer
Save the date!