Rainer Werner Fassbinder (1971)
„100 Minuten lang ist man fasziniert von einer Frauenwelt voller Kleinlichkeiten, dem Tand der Modewelt und der ewigen Suche einer Frau, die besessen ist von dem Wunsch nach vollkommener Liebe und einer Beziehung, die sie nicht findet, weil sie sich selbst noch nicht gefunden hat.“ (Allgemeine Zeitung)
„Die Darstellerinnen des Staatstheaters Mainz jedenfalls brauchen den Vergleich mit den großen Fassbinder-Diven nicht zu scheuen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
„Am Hofe Petra tänzelt alles, freezt in Posen, zischelt, deklamiert und schlägt Schaum, sofern die Sektsauferei Zeit dazu lässt.“ (Frankfurter Rundschau)
Die Modeschöpferin Petra von Kant führt ein erfolgreiches und luxuriöses Leben; in ihrem Inneren verbirgt sich jedoch eine große Einsamkeit. Nach der Scheidung von ihrem zweiten Mann sehnt sie sich nach einer bedingungslosen Liebe und glaubt diese in der jungen Frau Karin Thimm gefunden zu
haben. Petras Liebe zu Karin ist obsessiv; sie bestimmt all ihre Gedanken. Sie lässt Karin bei sich wohnen, verhilft ihr zu einer aussichtsreichen Modelkarriere– und wird dennoch schon nach kurzer Zeit wieder von ihr verlassen. Kant, egomanisch und egozentrisch, lässt ihre ganze Enttäuschung und Verbitterung an ihrem Geburtstag an allen Menschen in ihrer Umgebung aus – an ihrer Freundin Sidonie, ihrer Tochter Gabriele, ihrer Mutter Valerie und auch an der ihr treu ergebenen Assistentin Marlene.
Fassbinders Stück, das er 1972 sehr erfolgreich verfilmte, ist „eine Studie in Dekadenz, gegenseitiger Abhängigkeit, Leidenschaft, Raserei und Verzweiflung, in seinem Hang zum Exzess vielleicht das am weitesten vorgetriebene, in der Gestaltung virtuoseste Melodram Fassbinders“ (Ulrich Gregor, Geschichte des Films ab 1960).
Rainer Werner Fassbinder (1971)
Aufführunsgdauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Trailer
Eine Koproduktion mit Les Théâtres de la Ville de Luxembourg
Inszenierung: Pauline Beaulieu
Bühne: Hella Prokoph
Kostüme: Britta Leonhardt
Musik: Knut Jürgens
Licht: Dieter Wutzke
Dramaturgie: Lucia Kramer
Petra von Kant: Anna Steffens
Gabriele: Johanna Engel*
Sidonie: Kristina Gorjanowa
Karin: Leandra Enders
Marlene: Catherine Janke
Valerie: Iris Atzwanger
*Studiojahr Schauspiel
Buch und Gesangstexte von Howard Ashman (1982)
Musik von Alan Menken
von Jean-Baptiste Molière (1666) Übersetzung von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens (1983)
von Giuseppe Verdi (1842)
von Peter Maxwell Davies (1968/1974)